Alphorn for brass players
Das Alphorn eignet sich hervorragend zum Training der Atmung und Stütze. Oft wird im hohen Bereich der Naturtöne gespielt. Dies erfordert ebenso hohe Atem- wie Lippenkraft, und das Alphorn eignet sich bestens, diese mit relativ geringem Zeitaufwand zu trainieren. So erfordert z.B. eine Stunde Alphorn- üben ungefähr die gleiche Ansatzkraft wie zwei Stunden Posauneüben. Das sensible Ansprechen der Töne erfordert eine optimale Koordination von Ansatz, Zunge und Stütze.
Das Üben auf dem Alphorn führt recht schnell zu einer enormen Verbesserung des Ansatzes und der Treffsicherheit auf jedem Blechblasinstrument. Für die Anfangsausbildung auf einem Blechblasinstrument bietet sich das Alphorn an erster Stelle an.
Folgende Vorzüge bietet es einem Anfänger:
- Man ist gezwungen, von Anfang an gut zu atmen und zu stützen.
- Man hat es mit relativ wenigen Tönen und langen Notenwerten zu tun und kann sich daher gut auf den Klang konzentrieren.
- Die erforderlichen Notenkenntnisse sind gering, und das Erlernen der Notenschrift fällt somit leicht.
- Man wird nicht durch Probleme mit Griffen vom elementaren Blasvorgang abgelenkt und kann sich voll auf diesen konzentrieren.
- Man entwickelt schnell das Gefühl für das Aufrechterhalten einer langen Luftsäule.
- Das Instrument ist - besonders für Kinder - ob seiner Größe und Einfachheit sehr motivierend.
- Man hat anfangs schnell einen guten Lernfortschritt und kann bald in einer Gruppe mitspielen. Dies ist sehr motivationsfördernd.
Eine beträchtliche Anzahl professioneller Blechbläser spielt das Alphorn, z.B. Bläser des Bayreuther Festspielorchesters, der Berliner Philharmoniker, des Bayrischen Rundfunks, des Südwestrundfunks, des Westdeutschen Rundfunks, des Österreichischen Rundfunks, des Mozarteums Salzburg, des Züricher Tonhalleorchesters, des Basler Sinfonieorchesters, etc.
(aus dem Buch: F. Schüssele: Alphorn und Hirtenhorn in Europa)